Was hinter der drahtlosen Elektrizität wirklich steckt

Erstellt von Dall-e

Was ist drahtlose Elektrizität?

In den letzten Jahren haben Bau- und Renovierungsfirmen zunehmend das Konzept der drahtlosen Elektrizität beworben. Die Werbung verspricht eine Zukunft ohne Kabel – das Licht lässt sich per Smartphone oder Sprachbefehl einschalten, und Steckdosen funktionieren ganz ohne Leitungen.

In der Praxis verbirgt sich hinter dem Begriff „drahtlose Elektrizität“ meist eine Kombination aus drei Technologien:

  • Energieübertragung durch die Luft, ähnlich wie bei kabellosen Ladegeräten für Smartphones;
  • Funkgesteuerte Schalter und Steckdosen, wie sie in vielen Smart-Home-Systemen üblich sind;
  • Kabellose LED-Lampen, die mit Batterien oder Akkus betrieben werden.

Ein vollständiger Verzicht auf Kabel ist bislang nicht möglich. Selbst „intelligente“ Beleuchtungssysteme benötigen versteckte Stromleitungen, und die kabellose Energieübertragung ist noch zu schwach, um Haushaltsgeräte zu betreiben.

Vorteile moderner Systeme

Drahtlose Stromlösungen bieten dennoch einige klare Vorteile:

  • Ästhetik. Ohne überflüssige Kabel wirkt der Raum aufgeräumter und moderner – besonders in Smart Homes fällt das positiv auf.
  • Flexibilität. Lampen oder Steckdosen lassen sich einfach umstellen oder erweitern, ohne Wände aufstemmen zu müssen.
  • Sicherheit. Das Risiko, bei Renovierungen versehentlich Kabel zu beschädigen, sinkt deutlich.

Die verborgenen Nachteile

Allerdings gibt es auch Einschränkungen, die selten offen angesprochen werden:

  • Hohe Kosten. Funkgesteuerte Steckdosen und Schalter sind oft um ein Vielfaches teurer als klassische Varianten.
  • Abhängigkeit von Batterien. Lampen mit Akku müssen regelmäßig aufgeladen oder mit neuen Batterien versehen werden.
  • Begrenzte Leistung. Solche Systeme eignen sich nur für LED-Lampen und kleine Geräte – größere Haushaltsgeräte wie Wasserkocher oder Waschmaschinen bleiben außen vor.
  • Zuverlässigkeit. Funk- oder WLAN-Verbindungen können ausfallen, und Batterien neigen dazu, genau im falschen Moment leer zu werden.

Durchbruch oder Marketingtrick?

Derzeit ist die drahtlose Elektrizität eher ein cleveres Marketingkonzept als eine ausgereifte Alltagstechnologie. Sie funktioniert gut für einzelne Komponenten wie smarte Schalter, Sensoren oder dekorative Beleuchtung, doch ein kompletter Ersatz klassischer Stromnetze ist sie noch nicht.

In Japan und Südkorea wird bereits an Energieübertragung über WLAN geforscht, doch die Reichweite ist gering und der Energieverlust hoch. Für Technikliebhaber, die bereit sind, für Komfort zu zahlen, kann drahtlose Beleuchtung ein attraktives Extra sein. Wenn es jedoch um Zuverlässigkeit, Effizienz und Leistung geht, bleiben klassische Kabelsysteme weiterhin unschlagbar.