Tropfender Wasserhahn reparieren: Schritt-für-Schritt-Anleitung für Zuhause

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Ein ständig tropfender Wasserhahn kann nicht nur die Nerven strapazieren, sondern auch den Wasserverbrauch deutlich erhöhen. Laut verschiedenen Schätzungen gehen durch kleine Lecks täglich mehrere Dutzend Liter verloren. Wer die Ursache rechtzeitig erkennt, spart bares Geld – und muss dafür meist nicht einmal einen Handwerker rufen.

Welcher Wasserhahn tropft da?

Bevor es an die Reparatur geht, lohnt sich ein kurzer Blick auf den Typ des Wasserhahns. In Wohnungen und Häusern sind vor allem zwei Varianten verbreitet:

  • Zweigriffarmaturen, die mit zwei Drehknöpfen für warmes und kaltes Wasser ausgestattet sind. In ihrem Inneren steckt eine sogenannte Ventileinheit, entweder mit Gummidichtung oder keramischen Scheiben.
  • Einhebelmischer, die sowohl den Wasserdruck als auch die Temperatur über einen einzigen Hebel steuern. In diesem Fall kommt ein Kartuschensystem zum Einsatz – entweder als Kugel- oder Keramikkartusche.

Welcher Typ installiert ist, bestimmt, wie der Hahn zerlegt und repariert werden kann.

Werkzeug und Ersatzteile: Was Sie brauchen

Für die Reparatur sollten einige grundlegende Dinge griffbereit liegen:

  • ein verstellbarer oder passender Maulschlüssel,
  • Schraubendreher (Kreuz- oder Schlitzform, je nach Modell),
  • neue Dichtungen, O-Ringe oder eine passende Kartusche,
  • Dichtband (Teflonband),
  • ein Lappen und ein Behälter für Restwasser,
  • eventuell eine Zange.

Wer bereits weiß, welches Teil verschlissen ist, kann es vorab im Fachhandel besorgen. Andernfalls hilft es, den Hahn zunächst zu zerlegen und das defekte Teil als Muster mitzunehmen.

Wasser abdrehen – der erste Schritt

Vor jeder Reparatur heißt es: Wasserzufuhr stoppen. Meist gibt es unter dem Waschbecken Absperrventile. Falls nicht, muss die Hauptleitung geschlossen werden. Danach den Hahn öffnen, um das restliche Wasser abzulassen.

So zerlegen Sie den Hahn

Je nach Bauart geht man unterschiedlich vor:

  • Bei Zweigriffarmaturen wird zunächst die Abdeckung auf dem Griff entfernt. Darunter sitzt eine Schraube, die den Griff fixiert. Nach dem Lösen kann die Ventileinheit mit einem Schlüssel herausgedreht werden.
  • Bei Einhebelmischern muss eine Zierkappe entfernt werden, hinter der sich eine Schraube verbirgt. Nach dem Lösen lässt sich der Hebel abziehen, anschließend wird die Sicherungsmutter gelöst und die Kartusche entnommen.

Es lohnt sich, die Reihenfolge der ausgebauten Teile genau zu merken – so gelingt der Zusammenbau ohne Überraschungen.

Austausch verschlissener Teile

In klassischen Armaturen ist häufig die Gummidichtung verschlissen – sie sollte durch ein neues Exemplar ersetzt werden. Auch O-Ringe können undicht sein und sollten mit überprüft werden. Bei Einhebelmischern ist es meist einfacher, die komplette Kartusche zu tauschen. Am besten passt ein Ersatzteil, wenn man das Original mit in den Baumarkt nimmt.

Vor dem Zusammenbau empfiehlt es sich, Kalkablagerungen zu entfernen und die Teile zu säubern.

Zusammenbauen und prüfen

Ist alles ersetzt, wird der Hahn in umgekehrter Reihenfolge wieder zusammengesetzt. Danach wird die Wasserzufuhr wieder geöffnet – und der Moment der Wahrheit kommt: Läuft alles dicht, war der Eingriff erfolgreich.

Sollte es weiterhin tropfen, liegt das Problem womöglich tiefer – etwa in einem Haarriss im Gehäuse oder einem beschädigten Gewinde. In solchen Fällen hilft oft nur der Austausch des gesamten Hahns.

Ein tropfender Wasserhahn lässt sich in vielen Fällen schnell und ohne Profi-Werkzeug selbst reparieren. Meist sind es verschlissene Dichtungen oder Kartuschen, die in weniger als einer halben Stunde ausgetauscht sind. Mit etwas Sorgfalt, einem ruhigen Händchen und passenden Ersatzteilen funktioniert der Wasserhahn danach wieder einwandfrei – und das Tropfen ist Geschichte.