Taman Negara: einer der ältesten Regenwälder der Erde in Malaysia

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Wenn wir an wirklich uralte Winkel des Planeten denken, kommen uns meist Pyramiden und prähistorische Felsbilder in den Sinn. Doch Malaysia hat einen Ort, der diese kulturellen Wahrzeichen zeitlich überragt: der tropische Regenwald von Taman Negara, einer der ältesten der Erde. Sein Alter wird auf rund 130 Millionen Jahre geschätzt—ein lebendiges Zeugnis jener Epochen, in denen selbst die Kontinente noch anders aussahen.

Wo liegt dieser Wald?

Taman Negara erstreckt sich über drei malaysische Bundesstaaten—Pahang, Kelantan und Terengganu—und bedeckt mehr als 4.000 Quadratkilometer. Das lässt sich leicht greifen: eine Fläche, so groß wie vier Mal Moskau, zusammengezogen zu einer einzigen grünen Weite.

Was ihn auszeichnet, ist seine Kontinuität. Über Millionen von Jahren blieb er weitgehend unverändert, verschont von Umwälzungen, die andere Landschaften neu schrieben: keine vulkanischen Tumulte, keine Vereisung, keine verheerenden Naturerschütterungen. Saison um Saison entwickelte er sich leise weiter und bewahrte einen archaischen Charakter, der fast zeitlos wirkt.

Was macht ihn besonders?

Dieses außergewöhnliche Alter erklärt, warum Taman Negara viele seltene Pflanzen und Tiere beherbergt, die sonst nirgends vorkommen. Fachleute weisen darauf hin, dass solche Wälder wie ein natürliches Archiv funktionieren: Sie halten die Geschichte der Natur fest, sichtbar in neuen Arten, die sich über Dutzende Millionen Jahre herausgebildet haben. Wer sich das vor Augen führt, versteht, warum jeder Eingriff hier mehr ist als eine kleine Unruhe im System.

Taman Negara steht mit seiner Langlebigkeit nicht allein. Malaysias Belum–Temenggor-Wald, ebenfalls etwa 130 Millionen Jahre alt, nahm in derselben Epoche Gestalt an—als Dinosaurier noch die Erde durchstreiften.

Ein Wald unter Druck

Ewigkeit ist eine Illusion. Heute stehen solche Ökosysteme unter massivem Druck: Straßenbau, Holzeinschlag und ein sich wandelndes Klima setzen ihnen zu. Jeder Schlag trifft ein Gefüge, das sich über einen nahezu unvorstellbaren Zeitraum geformt hat.

Die harte Wahrheit: Solche Wälder wachsen nicht einfach nach. Verschwinden sie, gibt es keinen gleichwertigen, ebenso reichen Ersatz. Was verloren ist, ist unwiederbringlich weg.

Warum das alle angeht

Diese Wälder sind ein globales Gemeingut. Sie reinigen die Luft, stabilisieren das Klima und regulieren den Wasserkreislauf—gleichsam eine Art planetare Lunge, die weit über ihre Grenzen hinaus Leben stützt.

130 Millionen Jahre—so alt ist dieser natürliche Gigant, der Dinosaurier, Eiszeiten und den Auf- und Abstieg von Zivilisationen überdauerte. Ob er die nächsten tausend Jahre übersteht, hängt nun von menschlichen Entscheidungen ab.