23:29 01-12-2025

Steckdosen richtig planen: Zimmer für Zimmer, Profi-Tipps

Wie viele Steckdosen pro Raum? Leitfaden für Küche, Wohnzimmer, Bad und Balkon mit Höhen, Sicherheit (FI/RCD, IP44) sowie Profi-Tipps zur Leitungsführung.

Steckdosen bleiben meist unsichtbar – bis sie fehlen oder an den denkbar ungünstigen Stellen sitzen. Das Szenario ist vertraut: Die Renovierung ist fertig, die Möbel stehen, und ausgerechnet die eine Dose verschwindet hinter dem Kleiderschrank. Dagegen hilft nur eines wirklich zuverlässig: rechtzeitig planen.

Wenn Verlängerungskabel auftauchen, lief etwas schief

Sobald sich Verlängerungsleisten über den Boden schlängeln, war die Aufteilung daneben. Leitungen sollten strikt vertikal und horizontal geführt werden, damit späteres Bohren sicher bleibt. Zickzack-Kabel und improvisierte Notlösungen sehen nicht nur unschön aus, sie machen das System auch anfälliger.

Wie viele Steckdosen man wirklich braucht

Die Küche ist der größte Stromverbraucher – hier ballen sich die Geräte. Minimum: Kühlschrank, Herd, Backofen, Geschirrspüler, Mikrowelle, Dunstabzug, Wasserkocher und Kaffeemaschine. Das sind schon acht Dosen. Kommen Toaster, Mixer und Gefrierschrank dazu, landet man bei 12–15 Anschlusspunkten. Elektriker empfehlen, das Kochfeld direkt am Sicherungskasten anzuschließen. Für Kleingeräte auf der Arbeitsplatte lohnt sich ein eigener Block mit 4–5 Steckdosen an der Rückwand – ein paar Reserven zahlt man selten mit Reue zurück.

Wohnzimmer: das Entertainment-Zentrum

TV, Konsole, Router, Lautsprecher, Ladegeräte – alles braucht Strom. Für die TV-Ecke einplanen: nicht nur eine normale Steckdose, sondern auch eine Netzwerkdose. Damit Kabel aus dem Blick verschwinden, lässt man sie durch einen Wandkanal laufen. Ein kleines, aber entscheidendes Detail ist eine Dose in Sofanähe – knapp unterhalb der Armlehne, etwa 30 cm über dem Boden. Genau die wird im Alltag ständig gebraucht, ob fürs Handy oder die Stehleuchte.

Schlafzimmer: Komfort zuerst

Ideal sind je zwei Steckdosen auf beiden Bettseiten. Handy, Leselampe, Kopfhörer, Tablet – alles sollte in Griffweite laden. Das Bett am besten vorab wählen: Kopfteilbreiten sind oft größer als die Matratze, und Dosen verschwinden sonst dahinter.

Bad: Sicherheit hat Vorrang

Zwei Steckdosen reichen hier – eine für den Föhn, eine für die elektrische Zahnbürste. Der Anschluss der Waschmaschine sollte gut zugänglich sein, damit man ihn bei Bedarf schnell ziehen kann. Unverzichtbar sind IP44-Schutz und ein FI-Schutzschalter (RCD) im Sicherungskasten – genau das kann einen Stromschlag verhindern.

Flur: klein, aber anspruchsvoll

Mindestens zwei Steckdosen einplanen: für Staubsauger und Schuhtrockner. Wer einen Saugroboter nutzt, reserviert einen Ladeplatz – viele verstecken ihn im Schrank.

Schreibtisch: besser vorher planen

Unter dem Tisch werden mindestens drei Steckdosen gebraucht (PC, Monitor und eine Reserve). Oberhalb des Tisches zwei weitere für Laptop und Handy-Ladegerät. Für stabile Verbindungen eine Netzwerkdose vorsehen.

Balkon: ein oft vergessenes Detail

Wird die Loggia zum Homeoffice oder zur kleinen Sitzecke, sind 2–3 Steckdosen sinnvoll. Im Winter für den Heizlüfter, im Sommer für den Ventilator – kleine Bequemlichkeiten, die den Raum wirklich nutzbar machen.

Technikdetails, auf die es ankommt

Die richtige Höhe

Standard:

In der Küche die Dosen 10–15 cm über die Arbeitsplatte setzen. Gemessen wird stets bis zur Mitte der Gruppe, nicht zum Rand.

Verdeckte Leitungsführung

Kabel in Schlitzen strikt vertikal und horizontal führen. Nach der Installation die Wände fotografieren – diese Bilder bewahren später beim Bohren vor bösen Überraschungen.

Welche Kabelquerschnitte passen

Tipps vom Profi