06:44 26-11-2025

Malaysia: Rotierende Monarchie und Königswahl erklärt

Malaysias rotierende Monarchie erklärt: Königswahl durch Sultane alle fünf Jahre, zentrale Befugnisse des Königs und die Wahl 2024 von Ibrahim Iskandar.

Stellen Sie sich ein Land vor, in dem der oberste Herrscher nicht durch Blutlinie oder Volkswahl bestimmt wird, sondern aus dem Kreis amtierender Monarchen – und das nur auf Zeit. Wie die Website Turistas festhält, ist das keine Fantasie: Genau so funktioniert es im heutigen Malaysia.

Wer regiert Malaysia?

Malaysia ist ein Bund aus 13 Staaten, neun davon werden von erblichen Herrschern geführt – Sultane und andere Monarchen. Sie bilden einen besonderen Rat, der entscheidet, wer König des ganzen Landes wird. Das Mandat ist nicht auf ewig, sondern auf fünf Jahre begrenzt – eine seltene Rotation ohne echtes Pendant anderswo.

Wie wird der König gewählt?

Alle fünf Jahre treffen sich die neun Monarchen hinter verschlossenen Türen und bestimmen in geheimer Abstimmung, wer den höchsten Titel übernimmt. Es gibt eine gedachte Reihenfolge, die aber nicht bindend ist: Ein Herrscher kann ablehnen, oder Umstände können ihn ausschließen.

Die jüngste Wahl fiel im Januar 2024 auf den Sultan von Johor, Ibrahim Iskandar, der als 17. Staatsoberhaupt antrat. Er ist bekannt für seine Leidenschaft für Luxusautos, sein Interesse an Geschäften und seine direkte Art.

Was macht der König?

Der König Malaysias ist mehr als ein reines Aushängeschild. Er nimmt an Zeremonien teil, unterzeichnet Gesetze und repräsentiert die Nation. Zugleich verfügt er über echte Befugnisse: Er ernennt den Premierminister, kann das Parlament auflösen und Begnadigungen aussprechen.

Diese Autorität wiegt besonders in unruhigen Zeiten, denn der König fällt die endgültige Entscheidung, wem er den Auftrag zur Regierungsbildung erteilt.

Warum ein solches System?

Rotation schafft Ausgleich: Jeder Sultan weiß, dass das höchste Amt in Reichweite liegt – das fördert Respekt zwischen den Staaten und ihren unterschiedlichen Kulturen. Die Amtszeit von fünf Jahren wirkt wie ein internes Reset; Macht staut sich nicht dauerhaft bei einer Person. Das Ergebnis wirkt erstaunlich pragmatisch.

Gibt es Schattenseiten?

Fünf Jahre sind viel, aber nicht immer genug für langfristige Vorhaben. Und Unvorhergesehenes passiert: Ein König kann vorzeitig aus gesundheitlichen Gründen oder aus persönlicher Entscheidung zurücktreten. Solche Fälle hat es gegeben, doch öffentlich verfügbare Informationen dazu sind spärlich.

Ist das Modell einzigartig?

Ja. Kein anderes Land nutzt eine rotierende Monarchie dieser Art. Anderswo werden Throne automatisch vererbt, oder Monarchen erfüllen vor allem repräsentative Rollen. In Malaysia bleibt diese Konstruktion hingegen funktionsfähig – und bemerkenswert flexibel.

Wie geht es weiter?

Derzeit wirkt das Modell robust, auch wenn seine Zukunft von vielen Kräften geprägt wird: politischen Bewährungsproben, dem Sog sozialer Netzwerke und Stimmungen in der Bevölkerung. Klar ist, dass sich die Idee der Rotation bewährt hat – und dass der Titel in fünf Jahren ebenso gut bei einem Kandidaten landen könnte, mit dem kaum jemand rechnet.